So läuft das in meinem seltsamen Beruf: Ich behaupte etwas, um ein Weilchen darauf zu genau dem gegenteiligen Entschluss zu gelangen. Auf gar keinen Fall wird es ein drittes Kreta-Buch von mir geben, sagte ich noch vor einigen Wochen und war davon überzeugt. Nun könnte es möglich sein, dass ich doch wieder über dieses wundervolle Stückchen Erde schreiben möchte, aus reiner Ergriffenheit und Herzenswärme. Der liebe Gott muss gute Laune gehabt haben, als er die Insel einst erschuf. Und die Menschen haben sie gehütet, bis heute. 

Bleibt also dran, ihr erfahrt es als Erste, sollte ich mein Tagebuch noch einmal veröffentlichen wollen.

Ansonsten genießt es wie ich, dass der ganze Sommer noch vor uns liegt; und lassen wir uns nicht einreden, dass die anderen woanders unsere Feinde sind. Sind sie nicht!

Wir haben nun Mai, erinnert ihr euch? Das bedeutet Liebe, sich verlieben, ganz neu, vielleicht in den eigenen Mann, der einem ja doch nicht gehört, oder auch nur in das Leben, sich verlieben, hineinfallen, in Liebe fallen, sich fallen lassen. Ja doch, ja.

Falling in love, heißt das auf Englisch. Manchmal finde ich diese Sprache bildhafter als das Deutsche. Und kann mich dennoch nur in meiner Mutter-Vater-Sprache ausdrücken. Zum Thema Liebe habe ich mal dieses Gedicht verfasst, das ich hier erwähne, weil der Sommer ja nun schon um die Ecke winkt:

"In der Melone

An einem heißen Sommerabend

Lag mein Geliebter in der Melone.

Er schwelgte darin herum,

lugte – als er mich kommen hörte – daraus hervor

und lud mich zu sich ein.

Wenig Platz machte er

Und schaute mich so an.

Die Frucht labte uns beide

Und lachte zurück.

Das ist Glück!"

"Wem das Herz voller Liebe ist,

dem wird die ganze Welt zur Familie.

Wem das Herz voller Hass ist,

dem wird die ganze Welt zum Feind."

PS: Teile von Berlin-Neukölln muten für mich an wie der Souk von Marrakesch. Ach, welch wundervolle Zeit in meinem Leben, ebenfalls vor allem durch die Liebe. Nachzulesen in meinem Buch "The woman who doesn´t travel".

Wer möchte! :-)