Früher sagte ich: "Da habe ich eine Sendung drüber gemacht." Heute sage ich: "Da habe ich ein Leben drüber gemacht!"

Neuigkeiten


Das Fest eines nächsten Tagebuchs

09.04.2017, 11:10 Uhr

Wir saßen mit Freunden zusammen und sprachen über die Welt, in der wir leben, aber vor allem über uns selbst, jeder von sich und nicht von den anderen. Man könne kaum noch eine einzige Nachrichtensendung anschauen, tauschten wir uns aus, ohne fast lebensuntauglich zu werden, weil die schlimmen Nachrichten jeden von uns so herunter ziehen und uns machtlos fühlen lassen. Wozu soll das gut sein, wenn wir es ja doch nicht ändern können!

Da fiel der eine Satz, den ich nun als Motto meinem neuen Tagebuch Nummer 46 voran stelle: "Wir sind die Lebenden." Ja, genau. Wir sind die Lebenden, wir können etwas tun; und jede so genannte Kleinigkeit zählt. Ob ich meinen nächsten Nachbarn heute grüße oder nicht. Ob ich das sonntägliche Vogel- und Mädchengezwitscher von der Café-Terrasse direkt unter meiner Schreibwerkstatt freundlich akzeptiere - vielleicht sogar begrüße - anstatt hinunter zu rufen: "Ruhe bitte!" Oder noch Strengeres. Sie wissen schon.

Wir sind nicht machtlos. Wir können etwas tun. Ich gehöre zu denen, die fest daran glauben, dass es sich lohnt, bei sich selbst zu beginnen anstatt gleich den ganzen Globus retten zu wollen. Ich sage das aus Erfahrung, denn ich habe sowohl das eine wie auch das andere ausprobiert. "Bleib bei dir", hat meinen persönlichen Zuschlag bekommen. Bleib bewusst zuversichtlich, sieh das Schöne; freu dich, dass du lebst. Zähl die Haben-Seite, nicht die Mängel. Zähle die Geschenke, wie auch eine Freundin in die Runde warf. Wie das gemeint ist? Es wird sich im Einzelnen in meinen Tagebüchern spiegeln und natürlich auch in den Werken, die ich noch zu schaffen habe, solange ich auf Erden weile. Seien Sie; seid gespannt. Ich bin es auch.

Frohe Ostern wünscht eure Katrin.

 

 

Bücher für die Seele

17.03.2017, 12:05 Uhr

Ich war dieses kleine Mädchen, das kaum über den Tresen der Bibliothek ihrer Heimatstadt zu schauen vermochte, aber Monat für Monat Bücherstapel von dort nach Hause schleppte, sie verschlang wie Essen und wie Trinken. Dieses Mädchen bin ich heute noch, und es hat nicht aufgehört, dass mich Bücher finden, die sich um mich her stapeln; wie mir scheinen will, immer genau die richtigen Werke zur rechten Zeit. Gerade wieder geschah mir so ein ganz alltägliches Wunder. Wie kann es sein, dass Menschen verschiedenen Geschlechts, anderer Generation und Sozialisation einander finden und sich etwas zu sagen haben, einfach nur dadurch, dass sie ehrlich von sich erzählen, ohne Angst?! Auch jener, von dem ich jetzt hungrig lese, war Journalist und musste diesen Beruf verlassen, so wie ich, obwohl der einst sein Traumjob schien. Auch er war eine suchende Seele, so wie ich, und fand etwas, das ihm zu überleben half. Jörg Andrees Elten, seltsam genug, dass ich erst jetzt auf ihn stieß. Sein Buch "Ganz entspannt im Hier und Jetzt" soll der Renner gewesen sein auf einer Buchmesse im Westen, als ich noch ehrgeizig mein Abitur abschloss, Volontärin wurde, mich nach dem begehrten Studium in Leipzig sehnte - niemals ahnend, dass es eines Tages mein Land nicht mehr geben und ich "solche" Bücher lesen würde.

Menschenwege verlaufen eigenartig. Erst durch seine Todesanzeige im "Stern" bin ich auf Andrees Elten aufmerksam geworden. Und nun stelle ich mir vor, dass eines noch fernen Tages Menschen so auch meine Bücher finden, wenn ich längst auf einer anderen Ebene der Matrix weilen werde. Eine Phantasie, die mich fröhlich stimmt. Das Lesen meiner Werke darf aber trotzdem gern auch schon heute anfangen. Absolut nichts dagegen hat

Eure Katrin aus der Schreibwerkstatt. 

 

 

ein Jahr

28.02.2017, 11:49 Uhr

Heute vor einem Jahr drückten wir auf einen roten Button und schickten diese website online. Man feiert sich nicht selbst, sagt jemand, den ich schätze. Aber erinnert werden darf daran schon; schließlich musste ich für diesen Akt so einige an inneren Hemmschwellen überwinden. Wie das so ist im Leben: Man hält sich an ehernen Grundregeln fest - und merkt gar nicht, dass man sie selbst aufgestellt hat, nicht unbedingt zum eigenen Wohle.

"So etwas brauche ich nicht. Meine Bücher verkaufen sich auch so." Oder: "Das lenkt mich bloß vom Eigentlichen ab. Ich muss meine Energie ins Schreiben fließen lassen und nicht ins Internet." So höre ich mich protestieren, am Ende einlenken und nun das Gegenteil vom früheren Gesagten erfahren. Ich habe Freude dran, ab und zu hier etwas zu erzählen. Es hat bis jetzt das Eigentliche noch nicht verschmälert. Und meine Buchverkäufe - na ja, sie entwickeln sich auf einer nach oben offenen "Richter"-Skala. :-) Hurra!

Als Freiberufler sollte man immer ein Sortiment auf Lager, ein Produkt in der Pipeline und eine Idee schon im Auge haben, riet mir einmal ein erfahrener Geschäftsmann. Na dann - ist ja soweit alles in Ordnung bei mir. Und draußen ist Frühling. Was will ich denn mehr!

Schaut wieder rein und bleibt mir gewogen. Eure Katrin aus ihrer Schreibwerkstatt. Fröhlich.